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'Music Halls' waren Unterhaltungsstätten, die ab ca. 1850 in London (England, Vereinigtes Königreich / Großbritannien) entstanden.
Dem Publikum des Viktorianischen Zeitalters wurde eine bunte Revue mit musikalischen und akrobatischen Einlagen geboten. Dabei konnte gegessen, geraucht und getrunken werden.
Frühe Vorläufer der 'Music Halls' waren Rummel und Vergnügunsgparks wie die 'Vauxhall Gardens'.
Der 'Theatre Regulation Act 1843', der den Theatern das Privileg für Bühnenveranstaltungen entzog, war die Voraussetzung für die Entstehung der 'Music Halls'.
Direkte Vorläufer waren die in den 1830er Jahren entstandenen 'Saloon Bars' in 'Public Houses'. In den 1850er Jahren wurden die 'Public Houses' abgerissen und dafür 'Music Halls' wie 'Canterbury Music Hall' in Lambeth, 'The Middlesex' in der Drury Lane ('Old Mo') und 'Wilton's Music Hall' in den Tower Hamlets erbaut.
Besucher der 'Music Halls' waren überwiegend Londoner Arbeiter.
Die Lieder hatten immer einen Refrain, der vom Publikum mitgesungen wurde.
Die in den 'Music Halls' gesungenen Lieder waren ausgesprochen populär und wurden von professionellen Songwritern wie Harry Dacre, Augustus Durandeau, Noel Gay, Fred Gilbert, Harry Lauder, George Le Brunn, Fred W. Leigh, Arthur Lloyd, Lionel Monckton, C.W. Murphy, Felix Powell, George Alex Stevens, Joseph Tabrar und Harry Wincott geschrieben und von Musikverlagen vermarktet.
Oft wurden in den Liedern alkoholische Getränke angepriesen, die der Besitzer herstellt. So entstand z.B. der berühmte Song 'Champagne Charlie'. Die Melodie wurde später für das Lied 'Bless His Name, He sets me free' der Heilsarmee genutzt.
Während des Ersten Weltkriegs entstanden viele berühmte 'Music Hall Songs' wie 'All the Boys in khaki get the nice Girls', It's a long Way to Tipperary, Keep the Home Fires burning, 'Oh! It's a lovely War', 'Pack up your Troubles' und 'We don't want to lose you (but we think you ought to go)'.
Mehr bekannte 'Music Hall Songs':
Neben Liedern gab es viele andere Einlagen wie z.B.
Luftakrobatik
Jonglieren
Entfesselungs- und Zauberkunststücke
Bauchredner
Feuerschlucker
Wrestling
Komiker: Charlie Chaplin, Rex Jameson, Stan Laurel
Sänger: Harry Champion, Florrie Forde, Katie Lawrence, Dan Leno, George Leybourne, Marie Lloyd, Nellie Power, Mark Sheridan, Ella Shields, Little Tich, Vesta Tilley
Weitere Künstler: Flanagan and Allen, Gracie Fields, George Formby, George Grossmith, Harry Houdini, Will Hay, Danny La Rue, Lillie Langtry, Max Miller, John Orlando Parry, Victorina Troupe etc.
1907 streikten die Künstler und Mitarbeiter mehrerer Londoner 'Music Halls' für ein Mindestgehalt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Jazz, Swing etc. sowie das Variete beliebt.
Zudem wuchs die Konkurrenz durch Kinotheater, die ab den 1920er Jahren erbaut wurden. Die immer preiswerter werdenden Gramophone sowie die Entstehung von Radio und Fernsehen führten zum weiteren Niedergang.
Zudem war Alkohol nur noch in separaten Bars erlaubt.
Die meisten 'Music Halls' schlossen bis zu den 1960er Jahren.
Alle Angaben ohne Gewähr.
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